Industrie
4.0, ein Thema für alle (produzierenden) Unternehmen - und das wird es wohl
auch noch die nächsten Jahre bleiben: Nur ein Thema. Bis zum endgültigen und
praktischen Einzug der intelligenten, autonom agierenden und selbstständig
denkenden Maschinen als Selbstversorger sehen Experten noch viele Jahre in die
Werkhallen der Welt gehen. So lange findet die die vierte Industrielle
Revolution in Musterfabriken und Pilotprojekten statt. Doch, wann und wie wird
sich Industrie 4.0 nicht nur als Trend, sondern als Realität in den
produzierenden Unternehmen etablieren?
Schrittweise, sagen die
einen. Aufgrund großer IT-Heterogenität und fehlender Standards, was die
Kommunikation und Integration im IT-Umfeld angeht, wird sich die Industrie 4.0
und damit der flächendeckende Einsatz von Cyber-Physical Systems (CPS) eher in
vielen Phasen und auf Insellösungen in den jeweiligen Branchen beschränkt
verbreiten. Das sind zumindest die Einschätzungen einer aktuellen Analyse
der ROI Management Consulting AG. Die darin vorgestellten Szenarien stellen
einige Punkte klar heraus:
·
Je
variantenreicher und hochwertiger die Produkte sind, desto umfassender wir die
Umsetzung von Industrie 4.0 in den jeweiligen Unternehmen sein.
·
Je weniger
Varianten, Schwankungen und Hochwertigkeit bei den Produkten verlangt wird,
desto eher werden es Teilsysteme sein, die entsprechende Hersteller einsetzen
werden.
·
Am Ende
werden die einzelnen Elemente von Industrie 4.0 wohl in unterschiedlichen
Wellen, Formen und Zeiten umgesetzt werden. Ein einheitlicher und
flächendeckender Automatisierungsgrad bleibt insofern immer noch Zukunftsmusik
Doch, welche Messlatte gilt für MES?
Manufacturing
Execution Systeme (MES), so weitere Ergebnisse der ROI-Analyse, behalten in
den nächsten fünf Jahren ihre herausragende Stellung als Produktionssteuerer,
müssen dafür jedoch etwas "aufrüsten", d.h. beispielsweise auch, sich
noch besser mit anderen operativen Systemen verstehen und vernetzen.
Langfristig werden in der Studie zwei unterschiedliche MES-Szenarien für die nächsten
5 bis 20 Jahre entworfen. So viel sei vorweggenommen: In beiden kommen MES zwar
die zentrale Rolle als planende und steuernde Instanzen zu, doch nur bei einem
Szenario gibt es ein MES-Happy-End.
Szenario 1: Schwerfällige Implementierung von Industrie
4.0 macht MES unersetzbar
Sofern sich die
flächendeckende und ganzheitliche Umsetzung von Industrie 4.0 bzw.
CPS als planende und steuernde Instanz weiter verzögern wird, bleibt den MES
ihr Sitz auf dem Vize-Thron der Automatisierungspyramide erhalten. Verstärkt
wird dabei noch die horizontale und vertikale Integration wie auch der Ausbau
vorherrschender Kommunikationsstandards auf Ebene von MES und Maschinen.
Szenario 2: MES muss gehen, weil Industrie 4.0
kommt
Sofern sich die
Entwicklung von Industrie 4.0 branchendeckender und umfassender entwickelt, als
von einigen angenommen, könnten MES in weiter Zukunft keine Rolle mehr spielen.
In diesem Fall nämlich wird sich die Automatisierungspyramide mit nur 3 Ebenen
begnügen, die alle integrative Teile einer ganzheitlichen Vernetzungsinfrastruktur
sind. Die Zwischenebene kann hierbei als Datenspeicher dienen, aus deren Datenpool
sich CPS und intelligente Produkte bedienen - und sich somit selbst und
gegenseitig steuern.
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