Freitag, 16. März 2018

Anpacken mit Köpfchen: GM und der fehlende Funke für Opel




Manch einer übersetzt GM mit Große Mutter, ist es doch schließlich diese Funktion, die der US-Autohersteller für seine deutsche Tochter Opel einnimmt. Kaum aber, dass diese sich nach langen Jahren harten Kampfes wieder positiv eingeparkt hat in der Wahrnehmung alter und neuer Kunden, setzt General Motors verheerende Zeichen: Ein defektes Bauteil in Zündschlössern führte zu Unfällen mit mindestens 13 Toten und damit zu einer Rückrufaktion von gut 2,6 Millionen Fahrzeugen, deren Reparatur nicht bis Ende Oktober diesen Jahres fertiggestellt sein wird.

Ein riesiges Debakel mit tragischen Toden und einer Anhörung der GM-Chefin Mary Barra vor dem US-Senat. Hinzu kommen nun auszuhandelnde Entschädigungen und ein wahrscheinlich fast schon irreparabler Imageschaden - für GM wie auch für Opel. Denn schließlich, so ist das eben in einer Familie, werden auch Schandflecken vererbt und  werfen die eigentlich unschuldigen Rüsselsheimer in ein sehr unvorteilhaftes Licht. Ob das Umparken im Kopf dabei immer noch so einfach gelingt, ist zumindest fraglich.

Einsparungen am falschen Platz mit fatalen Folgen
Billig-Zündschlösser sollen es gewesen sein, die in Millionen von Chevrolets, Pontiacs und Saturns, aber auch in einige Tausend Opel GT im Zeitraum 2004-2010 verbaut wurden. Deren Fehlfunktion hatte in der Vergangenheit für mindestens 13 Tote bei insgesamt 32 Unfällen geführt. Und obwohl - so sollen interne Schreiben zeigen - bereits 2006 Kenntnisse über etwaige Probleme bestanden, wurde lange nichts unternommen.

Zu aller Trauer und berechtigter Wut gesellt sich nun auch noch ein Engpasse bei der Lieferung neuer Zündschlösser. Insgesamt erweist sich dies alles als riesige Tragödie und als äußerst kostspieliges Debakel für GM wie irgendwann wohl auch für Opel. Denn neben der Forderung nach einem Entschädigungsfonds für die Opfer der defekten Zündschlösser in Höhe von 1 Milliarde Euro, müssen natürlich auch die Kosten für die 16.000 Mietwagen, für die Ersatzteile und Reparaturen getragen werden.

Dies alles kratzt erheblich an der Liquidität von GM - und damit auch an deren Innovationspotenzial. Wer nämlich Milliarden in die Reparatur alter Fahrzeuge investieren muss, hat womöglich kein Geld mehr, um neue Technologien zu entwickeln und zu finanzieren. Das wiederum könnte auch die deutsche GM-Tochter Opel zum Stillstand auf dem Parkplatz verdonnern. Schade eigentlich, hatte sich doch gerade jetzt so vieles auch im Kopf der Kunden bewegt.


Investitionen an richtiger Stelle tätigen

Während GM-Zulieferer Delphi nun womöglich seine Maschinen auf Hochtouren laufen lässt, bremst der GM-Motor erst einmal ab. Ein Lehrstück dessen, dass nachträgliche Reparaturen und Korrekturen immer teurer sind als vorbeugendes Qualitätsmanagement. Schließlich haben Kunden einen Anspruch auf fehlerfreie Produkte und Produktionen. Je näher und eher man als produzierendes Unternehmen diesen Ansprüchen genügt, desto höher wird am Ende die Zufriedenheit oder gar Begeisterung der Kunden ausfallen.

In diesem Sinne erweist sich FMEA nicht nur als effizienter Hebel für den Faktor Kosten, sondern auch für den Fan "Kunde" und dessen Bindung an ein Unternehmen und seine Produkte. Gut also, wenn Sie über ein funktionierendes FMEA verfügen und die Mittel und Methoden einer modernen Fehlermöglichkeits- und Einfluss-Analyse verfügen. Besser aber noch, Sie setzen dabei auf ausgewiesene Profis, die Ihnen Grundlagen, Funktionen und Anwendungsmöglichkeiten der FMEA ausführlich zeigen.


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Herzlichen Gruß

Evelyne Hett





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