Die Arbeitswelt ist fordernd und der Alltag eines Managers
hart. Wohin mit all dem Stress, mit all den umzusetzenden Aufgaben? Bevor die
Batterie leer ist und Lust sich in permanente Frust verwandelt, springt ein
Programm an, welches dem Arbeitstier wieder Feuer unter seinem werten Popo
machen soll…
Gesunde Führung
entwickeln – gewusst wie!
Unsere Gesellschaftsstruktur sieht im Businessbereich
gezieltes Training und Vorbereitungsseminare vor.
Diese machen auch Sinn, so lange es dem Erreichen der
gewünschten Ziele dienlich ist und nicht aus den selbstgeschnitzten Rudern
gerät. Ungewöhnliche, aber durchaus erfolgversprechende Methoden sind hierbei
nicht selten:
Beispiel: Horse Assisted Coaching. Diese Form des
professionellen Coachings basiert auf ernstzunehmenden, therapeutisch
wertvollen Grundlagen. Im gezielten Umgang mit Pferden werden wichtige
Führungseigenschaften, als auch noch schlummernde Potentiale geweckt und auf
Basis natürlicher „Pferdestärke“ gekonnt umgesetzt.
Doch bedauerlicherweise gibt es für so etwas Gutes, auch
immer eine unpassende, krasse
Gegenveranstaltung, welche das seriös-wirkende „Paradepferd“ mit Schmutz
besudelt und ihm bunte Ringelsöckchen anzieht. Diese äußerst verwirrende
Zweckentfremdung treibt gar seltsame Blüten:
da werden plötzlich Pferdeäpfel mit Glühbirnen verglichen
und ein anfänglich köstlicher Kuchen so lange mit Hefe angereichert, bis dieser
aus allen Nähten platzt, sprich absolut keine Ähnlichkeit mehr mit dem
Ausgangsprodukt aufweist. Das Pferd wird in diesem Fall als Seelenführer oder
Heiler missbraucht, was ganz und gar nichts mehr mit dem echten Horse Assisted
Coaching, oder mit einer fördernden Schulung zu tun hat. Eher mit Aberglaube
und Hokuspokus, für die es nur noch in der Zirkusarena tosenden Trommelwirbel
gibt - aber sich ansonsten eher
schallendes – ungläubiges Gewieher einhandeln.
Weg vom Pferd und hin zu einem anderen Trend, welcher
zunächst so manche Führungskraft in einen Art Freudentaumel versetzen mag.
Apecoaching! Nicht aus der Rolle fallen, sondern in eine Rolle schlüpfen, heißt
die Devise, welche sehr an „Dschungelcamp“ und Co. erinnert. Nun ja, die ganzen
Eventualitäten, welche irgendwie und irgendwann vielleicht in der einen oder
doch etwas auch in der anderen Art auftreten könnten, müssen natürlich
unnatürlich durchgespielt werden. Auch Zoobesuche sind mit inbegriffen. „Da
laust mich doch der Affe“, wird der ein oder andere von Ihnen denken. Doch das
ist mitnichten so. Sie lernen ihren eigenen Affen zu entlausen und mit
Zuckerstückchen betriebsbereit und milde zu stimmen. Ist das nicht Banane? Auch
Klosterausflüge, Bergkraxeln und Dirigentenspielchen stoßen im Haus der
Apecoaching – Skurrilitäten auf immer größer werdendes Gehör.
Die Coaching – Fantasie ist grenzenlos
– die „Abenteuerlust“, der Mitspielenden auch?
Direkt unter der Rubrik „ Nebenschauplätze gesucht – heute
mal kein Manager. Heute mal irgendwas!“ könnte leidlich glaubhaft „Coachobjekt
für einen Tag zur Umkremplung der
bereits vorhandenen, perfekten Arbeitsmoral gesucht“ prangen. Das Ergebnis
würde zwar nichts Neues ergeben- aber, es war halt mal etwas Anderes! Dies
motiviert doch für den Anfang ganz ungemein und sorgt für staunend achtsame
Gesichter.
Da geht’s lang…
Was für ein Humbug? Richtig. Es ist Humbug zu glauben, es
reiche vollkommen aus sinn- und maßlos an allen zur Verfügung stehenden
Schrauben der Maschinerie Mensch unqualifiziert rumzuschrauben. „Just do it“
oder auch „Schnellschuss“ – Methoden gibt es wahrhaftig genug. Sie schießen aus
dem leicht angezuckerten Karriere-Boden wie flüchtende Spatzen aus einem
verstopften Kanonenrohr. Was letztlich bleibt ist ein stetes Kommen und Gehen -
oftmals ohne Wiederkehr.
Im Interesse des Unternehmens ist es deshalb von großer
Bedeutung, rechtzeitig die Spreu vom Weizen zu trennen und endlich „Butter bei
die Fische zu geben“. – Coaching mit mehr Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit
zu versehen. Ein genereller Ausschluss so mancher hanebüchenen Methode kann
bereits wahre Wunder bewirken, denn: gutes Coaching soll in erster Linie zur
Leistungssteigerung der Mitarbeiter beitragen, eine Art Reflexion des
Führungsverhaltens ermöglichen, gezielt die Managementkompetenzen steigern und
Führungskräfte entstehen lassen.
Résumé:
Zurück zur Natur, Ferien auf dem Bauernhof oder
Agora-Coaching. Ein Unternehmen braucht menschliche Führungskräfte und kein an
den Haaren herbeigezogenen, neumodischen „Psychokrempel“ - erst recht kein
künstlich aufgezogenes Marionettentheater mit Festzeltstimmung und Alpenglühen.
Wer Gutes leisten will, der leistet es auch, denn dessen
Antennen sind automatisch fein abgestimmt und empfangen/reagieren wunderbar, so
lange sie nicht unnötig „verbogen“ werden.
„Nun, holen Sie mal
tief Luft, trinken einen Schluck Himbeertee und machen es sich bequem. Alles
Weitere manage ich für Sie. Klappt schon super. Ist so, Coach!“