Was macht eigentlich einen „guten“
Chef aus? Das ist eine dieser spannenden Fragen, mit welchen sich deutsche
Arbeitgeber und Führungskräfte regelmäßig in zahlreichen Seminaren
auseinandersetzen. Während noch vor wenigen Jahren mit „Durchsetzungsvermögen“
oder „Autorität“ geantwortet worden wäre, findet endlich ein Umdenken statt.
Soft Skills sind das Stichwort, um welches es in Seminaren für moderne Führung
gehen sollte. Doch Theorie und Praxis liegen oftmals noch weit auseinander.
Seminar mit Weitblick oder esoterisches Schi Schi?
So ein Seminar für die
Managementebene kostet viel Geld. Kein Wunder, dass sich die Anbieter damit
besonders innovativen Herangehensweisen oder einem „noch nie da gewesenen“
Denkansatz auszustechen versuchen. Besonders im Trend liegen Trainings für
einen noch besseren unternehmerischen Weitblick. Allerdings sind es häufig
gerade die Seminare selbst, denen es an Weitblick fehlt. Soft Skills werden
nicht ohne Grund als „Schlüsselqualifikationen“ übersetzt und können eben nicht
an einem oder zwei Tagen erlernt werden. Stattdessen werden ein paar
esoterische Werte vermittelt, es gibt köstliche Verpflegung und eine kleine
Auszeit vom Alltag. Einmal zurückgekehrt, sind all die guten Vorsätze aus dem
Seminar längst vergessen. Sind Sie dadurch eine bessere Führungskraft geworden?
Das bleibt zu bezweifeln.
Woran also lassen sich gute Führungskräfte erkennen?
Eine gute Führungskraft verfügt also
über eine ganze Reihe an Soft Skills. Allein der Umfang dieser notwendigen
Schlüsselqualifikationen macht deutlich, dass diese nur schwerlich im Rahmen
eines einmaligen Seminars verbessert oder gar gänzlich neu erlernt werden
können. Soft Skills, dazu gehören:
· - Kommunikationsfähigkeit
· - soziale Kompetenzen
· - Verantwortungsbewusstsein
· - Selbstbewusstsein
· - Teamfähigkeit
· - Empathie
· - Kritikfähigkeit
· - Konfliktfähigkeit
· - Zeitmanagement
· - Stressbewältigung
·
u. v. m.
Eine gute Führungskraft zu sein, ist
harte Arbeit, vor allem an sich selbst als Führungspersönlichkeit. Es reicht nicht
aus, mehr unternehmerischen Weitblick zu predigen und dabei im schicken Hotel
mit kuscheligem Sessel zu sitzen, während die wirkliche Arbeit im Unternehmen
stattfindet. Und zwar auf den unteren Ebenen, im Rahmen der eigentlichen
Wertschöpfung, bei jedem einzelnen Mitarbeiter.
Soft Skills können erlernt werden – aber nicht von heute auf morgen
Ihre Soft Skills verbessern und
antrainieren können Sie am besten direkt im Geschehen. Dort, wo Konflikte im
Team auftreten, wo Kritikfähigkeit gefragt ist und wo es an neuer Motivation
bedarf. Hier sind starke Führungskräfte gefordert, die über ein hohes Maß an
Soft Skills verfügen und diese gezielt einzusetzen wissen. Ein Seminar kann
durchaus die richtigen Denkanstöße mit auf den Weg geben oder die Teilnehmer
aus der Managementebene auf den Handlungsbedarf überhaupt erst aufmerksam
machen. Was dann aber wirklich notwendig ist, wäre einfach einmal den
Chefposten zu verlassen und an der eigentlichen Wertschöpfung teilzuhaben. Hier
warten die echte Herausforderung, aber auch die Chance, sich tatsächlich zu
entwickeln, seine Soft Skills zu verbessern und zu einer wirklich „guten“
Führungskraft zu werden.
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