Es erstaunt, es brüskiert und wirft brennende Fragen auf.
Eigentlich sollte es sich selbst bis zu den Außerirdischen durchgetrommelt
haben. Unsere Welt spricht und handelt Social Media.
Wer heutzutage als Unternehmen was darstellen möchte, tut
gut daran, Facebook, Twitter, Linkedin, Xing und Co. sein offenes Ohr zu
schenken. Denn hier eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten, welche —
vorausgesetzt man weiß diese auch zu nutzen — das Unternehmen weit nach vorne
katapultieren können.
Während innerhalb der meisten Unternehmen unterhalb des
Top-Managements bereits kräftig und gerne „gesocialt“ wird, verhält sich die
Vorstandsetage diesbezüglich vorzugweise verhalten. Fast sieht es so aus, als
ob unsere Führungskräfte viel zu großen Respekt vor Social Media aufbringen,
als dass sie es je wagen möchten, diesem Hexenwerk zu vertrauen. Eine Studie
zeigt, dass lediglich schamhafte 61 Prozent aller CEO’s einem sozialen Netzwerk anhängen. Das ist
verdächtig wenig und hochnotpeinlich rückständig zugleich.
Denn Social Media-Nutzer
handeln generell aktiver und bedienen Zielgruppen-Wünsche wesentlich
effektiver — dank eindeutig breiterer sozialer Präsenz.
Soziales Engagement eine
Präferenz der jüngeren GS-Generation?
„Eene meene Miste, es rappelt in der Kiste“. Die wenigsten Führer und somit auch Gesichter
heutiger Unternehmen wagen einen konkreten Blick unter den Deckel. Erstaunlich
— wo sich doch gerade Führungskräfte Fortschritt, Zeitgeist und
Mehrwertgewinnung sogar freiwillig in ihr Stammbuch eintätowieren lassen.
Geschickt eingefädelt, aber leider verpasst der güldene
Faden die Öse und schlängelt sich am Haupttor vorbei ins schier unsichtbare
Dickicht, wo schließlich die geschützte Beobachtungshaltung bequem, dennoch
selbstsicher eingenommen wird. Dass man so keinen echten Stich erwarten darf,
wird verdrängt und auf die schweigende Nähgarnrolle zurückgesponnen. Übersetzt:
Wer sich selbst für das Unternehmen hält, lässt sich von den „unteren Rängen“
nur selten gerne etwas vormachen. Und wenn, dann bitte nur dezent— ganz nach
dem Motto: „Von allem ein bisschen, von
nichts zu viel!“. Vortrefflich hingegen tweeted es sich dann im eigenen
Oberstübchen, wo Transparenz nicht die eigentlich große Rolle spielt und die
Zielgruppe vorm geistigen Auge die göttliche Eingabe präsentiert.
Aber mal ganz im Ernst: Der Boom auf die sozialen Netzwerke,
die offensichtliche Verbrauchernähe reichen vielen eingefleischten
„Stammesvätern“ eben nicht aus, ist all dies doch eben noch lange kein Beweis
für einen siegesreichen, absolut unantastbar bestätigten Durchbruch. Klar will
der Markt erobert werden. Doch die Geschäftsführung scheint die Zeichen der
Zeitumstellung mit Argusaugen zu betrachten. Vielleicht ist der enge virtuelle Kontakt
zum Kunden und dessen Meinung für die oberste Etage eines Unternehmens einfach
zu vage, zu unsicher — ja auch zu wankelmütig. Nichts geht über das Reale/das
Echte? Soll dies bedeuten, dass Social Media in vielen Unternehmens-Fällen noch
lange just eine interessante Fußnote bleibt und der Face-to-Face-Kontakt
obligatorisch seine Sonderstellung beibehält?
Wandel im Handel oder Handel mit dem Wandel? Der Dienst am
Kunden fordert die Ausreizung aller Kanäle, sowie ein beherztes Schwimmen mit
und auch einmal gegen den Strom. Also, packen Sie Ihren Experimentierkasten aus
und lassen Sie, liebe Geschäftsführer die positiven Social Media –
Energieströme zum Wohle des ganzen Unternehmens ruhig mal eifrig auf sich
wirken. Wetten, es funkt? J
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