Donnerstag, 17. Dezember 2015

Führungsverhalten in modernen Unternehmen





Die neue Version der ISO 9001 trat 2015 endlich in Kraft. Ob nun sehnlichst erwartet, implementiert oder übergestülpt – die ständige Verbesserung des Qualitätsmanagementsystems steht auf der Agenda wieder ganz weit oben! Oder sollte es zumindest. Die ISO 9001:2015 stellt zusätzliche Ansprüche an die Führung. Hier ist vorbildliches Verhalten gefragt! Das ist für Sie neu? Dann lesen Sie weiter!

Die Verantwortung der Leitung umfasst nicht nur das sorgfältige Nachhalten von vollständig geleisteten Arbeitsstunden, sondern auch folgendes: Die Führungsetage muss ein Qualitätsmanagementsystem möglich machen und unterstützen. Es ist folglich nicht wirksam, wenn von den Mitarbeitern eine ständige Systemverbesserung erwartet wird (nach Möglichkeit auch bitteschön selbstständig!), die Führungskraft dies aber nicht vorlebt – oder vielleicht sogar noch unterbindet. Ganz nach dem Motto: „Selbstkritik will never die“ ist die Leitung gefordert sich selbst und die eigenen Handlungen kritisch zu hinterfragen und eine effektive Veränderung vorzuleben. Dies umfasst selbstverständlich gegebenenfalls Wohl oder Übel auch die Veränderung der Qualitätspolitik.   

Die ISO 9001 verlangt von der Leitung eine Verteilung von Verantwortungen und Befugnissen. Die Führungskraft nimmt so die Rolle des Beobachters ein. Die Verwirklichung der Prozesse wird durch die Führungskraft im Auge behalten und gegebenenfalls greift sie intervenierend ein. Je nachdem wie die Fehlerkultur des Unternehmens ausgelegt ist, steckt in nicht „korrekt“ ausgeführten Prozessen ein echter Mehrwert für Mitarbeiter, die Beziehung zwischen Führungskraft und Kollegen, und die Führungskraft selbst. Waren die Ziele nicht klar formuliert? War der Verlaufsplan zu ehrgeizig erstellt? Wurden Schritte übersehen? All diese reflektierenden Fragen der Führungskraft tragen zu einem verbesserten, zukünftigem Vorgehen bei. Der Leitsatz der ISO 9001 wird zudem getroffen: Die ständige Verbesserung der Qualitätsmanagementsysteme ist das oberste Ziel.


Das Qualitätsmanagementsystem muss ständig neu bewertet werden, damit die Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit sichergestellt werden kann. Es ist nicht sinnvoll diesen Anspruch seinen Mitarbeitern überzustülpen und abzugeben. Die Führungskraft muss dieses beispielhaft vorleben, um die Mitarbeiter zu inspirieren und eine selbstständige Evaluation möglich zu machen.

Nicht nur Supermann, oder die Stars und Sternchen im Fernsehen sind Vorbilder – nein. Sogar die Führungskraft kann zu einem Vorbild werden. Ein vorbildliches Verhalten ist notwendig, um die ISO 9001 nicht nur überzustülpen, sondern dauerhaft zu implementieren und den großen Nutzen dieser Norm zu genießen.


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