Die neue
Version der ISO 9001 trat 2015 endlich in Kraft. Ob nun sehnlichst erwartet,
implementiert oder übergestülpt – die ständige Verbesserung des
Qualitätsmanagementsystems steht auf der Agenda wieder ganz weit oben! Oder
sollte es zumindest. Die ISO 9001:2015 stellt zusätzliche Ansprüche an die
Führung. Hier ist vorbildliches Verhalten gefragt! Das ist für Sie neu? Dann
lesen Sie weiter!
Die
Verantwortung der Leitung umfasst nicht nur das sorgfältige Nachhalten von
vollständig geleisteten Arbeitsstunden, sondern auch folgendes: Die
Führungsetage muss ein Qualitätsmanagementsystem möglich machen und
unterstützen. Es ist folglich nicht wirksam, wenn von den Mitarbeitern eine ständige
Systemverbesserung erwartet wird (nach Möglichkeit auch bitteschön
selbstständig!), die Führungskraft dies aber nicht vorlebt – oder vielleicht
sogar noch unterbindet. Ganz nach dem Motto: „Selbstkritik will never die“ ist
die Leitung gefordert sich selbst und die eigenen Handlungen kritisch zu
hinterfragen und eine effektive Veränderung vorzuleben. Dies umfasst
selbstverständlich gegebenenfalls Wohl oder Übel auch die Veränderung der
Qualitätspolitik.
Die ISO 9001
verlangt von der Leitung eine Verteilung von Verantwortungen und Befugnissen.
Die Führungskraft nimmt so die Rolle des Beobachters ein. Die Verwirklichung
der Prozesse wird durch die Führungskraft im Auge behalten und gegebenenfalls
greift sie intervenierend ein. Je nachdem wie die Fehlerkultur des Unternehmens
ausgelegt ist, steckt in nicht „korrekt“ ausgeführten Prozessen ein echter
Mehrwert für Mitarbeiter, die Beziehung zwischen Führungskraft und Kollegen,
und die Führungskraft selbst. Waren die Ziele nicht klar formuliert? War der
Verlaufsplan zu ehrgeizig erstellt? Wurden Schritte übersehen? All diese
reflektierenden Fragen der Führungskraft tragen zu einem verbesserten,
zukünftigem Vorgehen bei. Der Leitsatz der ISO 9001 wird zudem getroffen: Die
ständige Verbesserung der Qualitätsmanagementsysteme ist das oberste Ziel.
Das
Qualitätsmanagementsystem muss ständig neu bewertet werden, damit die Eignung,
Angemessenheit und Wirksamkeit sichergestellt werden kann. Es ist nicht
sinnvoll diesen Anspruch seinen Mitarbeitern überzustülpen und abzugeben. Die
Führungskraft muss dieses beispielhaft vorleben, um die Mitarbeiter zu
inspirieren und eine selbstständige Evaluation möglich zu machen.
Nicht nur
Supermann, oder die Stars und Sternchen im Fernsehen sind Vorbilder – nein.
Sogar die Führungskraft kann zu einem Vorbild werden. Ein vorbildliches
Verhalten ist notwendig, um die ISO 9001 nicht nur überzustülpen, sondern
dauerhaft zu implementieren und den großen Nutzen dieser Norm zu genießen.
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