Christian Ankowitsch, ein Journalist der ‚Zeit‘, meint: Im
Leben eines jeden Büromenschen gibt es drei einschneidende Ereignisse. Erstens
einen Wechsel des Vorgesetzten, zweitens den Tod der Topfpflanze und drittens
eine neue Telefonanlage. Das Zitat soll wohl lustig sein, betrachtet man es
aber mal ernsthaft, bleibt einem das Schmunzeln im Halse stecken.
1.
Der Wechsel des Vorgesetzten
Ob das gut oder schlecht für den
Büromenschen ist, kommt natürlich auf den neuen Chef an. Wenn der echte
Veränderungen mit sich bringt und neue Freiräume für motivierende Kräfte
schafft, dann ist so ein Wechsel die ganz große Chance auf eine Veränderung vom
tristen Büroalltag zum erfüllten Arbeitsleben.
2.
Der Tod der Topfpflanze
Birgt zumindest die Chance auf ein
schöneres Exemplar und ein attraktiveres Arbeitsumfeld.
3.
Die neue Telefonanlage
Selbst mit einer neuen Telefonanlage können
geviewfte Führungspersönlichkeiten neuen Wind ins Büro wehen lassen. Den Wind
of Change nämlich, der schon den Scorpions viel Ruhm eingebracht hat. Jede
Veränderung, und sei sie auch noch so gering, birgt eine enorme Chance in sich.
Es liegt am Vorgesetzten, ob neu oder alt, was er daraus für seine Abteilung
macht. Warum, meine Damen und Herren Chefs, nutzen Sie diese kleinen Chancen
mit großem Potenzial bloß so wenig?
Eigentlich ist das oben genannte Zitat eine schallende
Ohrfeige. Träfe es zu, müsste man das darin aufgebaute düstere Szenario den
dann mit Recht geohrfeigten Bürochefs zuschreiben. Ein solches Bürodasein wäre
ein Armutszeugnis für jede vermeintlich kompetente Führungspersönlichkeit.
Nicht nur, weil einem die Büromenschen wirklich leid tun müssten, sondern weil
natürlich auch die Bilanzen angesichts solch haarsträubender
Motivationszustände unter ihren Möglichkeiten bleiben. Warum also wird so ein
Zitat unkommentiert stehen gelassen und bestenfalls beschmunzelt? Ein Ruck
müsste doch durch sämtliche Chefetagen gehen, eine #aufschrei-Aktion diesmal
nicht gegen Sexismus, sondern gegen die Übertragung des Beamtenwitzes auf die
Büromenschen der freien Wirtschaft. Da es diesen Aufschrei aber offenbar nicht
gibt, scheint der graue Büroalltag, wo die Bleistifte um Punkt Fünf fallen,
wohl immer noch die Realität zu sein. Und eine real ungenützte Chance, die den
Unternehmen bares Geld und den Mitarbeitern die Freude an der Arbeit kostet.
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